[Thränen, ihr lichtbeschwingten Wunderkinder] Thränen, ihr lichtbeschwingten Wunderkinder, Ihr heilgen Bothen, die aus dunkeln Schachten, Zu denen keine Strahlen Zeugniß brachten, Durch unerforschte Wege mit gelinder Gewalt hinbrechen: wann das Herz in blinder Verhüllung klagte, Sinnen nicht mehr dachten, Und Glaub' und Hoffnung nur als Traum verlachten, Das Leben starb, und Lieb und Andacht minder Schon leuchten, fast erlischt der letzte Schimmer: Dann blickt aus ferner Wüst' ein alt Erinnern, Und seelge Rührung winkt, ein schmelzend Sehnen Wächst nah und näher: plötzlich durch die Trümmer Bricht wie ein Blitz durch jede Kraft des Innern Der Liebesgruß und glänzt in Sieger-Thränen.