122. Der Wandel in Gottes Gegenwart Mel.: Sieh, hier bin ich, Ehrenkönig ... 1. Ich will einsam Und gemeinsam Mit dem ein'gen Gott umgehn Und die Sinnen Halten innen, Was nicht Gott ist, lassen stehn, Das Getümmel Und Gewimmel Außer mir nicht mehr ansehn. 2. O du süße, Stille Wüste, Da all das Geschöpfe schweigt, Da das Herze Ohne Schmerze Sich zum großen Schöpfer neigt Und der Wille In der Stille Sich ganz unter ihn hinbeugt. 3. Mir hier stinket, Was da blinket Nach der eiteln Herrlichkeit, Weil ich einsam Und gemeinsam Handle mit der Ewigkeit. Mit Gott leb' ich, An Gott kleb' ich In und außer aller Zeit. 4. Nach der Stille Ohn' Gewühle Hat mein Heiland selbst getracht't Und im Hause Und nicht drauße Dreißig Jahre zugebracht, Da er fleißig, Ja, das weiß ich, Hat vor seinem Gott gewacht. 5. Himmlisch Wesen, Laß genesen Mich in deiner Gegenwart Und hingegen Ganz ablegen Esaus weltgesinnte Art, Die das Brausen Liebet draußen Und sich nicht vorm Feind bewahrt! Nach Jodokus v. Lodenstein