21. Von der Angenehmheit des verborgenen Christenlebens Mel.: ›Kommt her zu mir!‹ spricht Gottes Sohn ... 1. Wie gut ist's, wenn man abgespänt Von allem sich an Gott gewöhnt, In ihm verborgen lebet! Wie gut ist's, wenn man ist erlöst, Von Sünd' und Eigenheit entblößt An Gott im Grunde klebet! 2. Wie gut ist's, wenn man nichts läßt ein In seines Herzens Kämmerlein, Mit Gott lebt abgeschieden! Wie gut ist's, wenn man in der Tat Gott selbst in sich gefunden hat Und ist mit ihm zufrieden! 3. Wie gut ist's, wenn nach Kinder Art Man lebt in 's Vaters Gegenwart, Tracht't ihm nur zu gefallen! Wie gut ist's, wer in dieser Welt In sanft' und stillem Geist sich hält, Bleibt unverrückt in allen! 4. Wie gut ist's, wenn man schweigen kann Und so den Vater beten an Im Geist und in der Wahrheit! Wie gut ist's, wenn das Auge ihn Beschauet wie ein Cherubin, Berührt von seiner Klarheit! 5. Wie gut ist's, wenn der Eigenwill' Gebrochen und gelassen, still In Gottes Händen lieget! Wie gut ist's, wenn der stolze Sinn Vor Gottes Gegenwart sinkt hin Und sich in Demut bieget! 6. Wie gut ist's, sich und Kreatur Verlieren und vergessen nur Und was sonst könnte stören! Wie gut ist's, außer Ort und Zeit In stiller, süßer Ewigkeit In 'n Grund des Herzens kehren! 7. Wie gut ist's, abgeschieden, frei In dieser Geisteswüstenei Auf Gottes Reden merken! Wie gut ist's, aller Sorgen los Sanft wie ein Kind in seinem Schoß Ausruhn von eignen Werken! 8. Wie gut ist's, wenn der arme Geist, Der weit und breit herum gereist, Sein' rechte Heimat findet! Wie gut ist's, wenn er inniglich In freier, reiner Liebe sich Mit Gottes Geist verbindet! 9. O liebe, süße Ewigkeit, Du Friedensreich, so weit und breit, Wohl dem, der dich gefunden! Mein Geist in deinem stillen Nun Soll stetig im Verborgnen ruhn, Bis meine Zeit verschwunden.