44. Von geistlicher und leiblicher Schwermütigkeit (Von einem Freunde des Autors) Mel.: Wer nur den lieben Gott läßt walten ... oder: Ich habe nun den Grund gefunden ... 1. Will er nach meinem Zustand fragen, Wie es mit mir beschaffen sei? Ich muß gar heimlich etwas tragen, Das ich scheu zu entdecken frei; Doch ich mich nicht enthalten kann, Etwas davon zu zeigen an. 2. Ich seh in mir gar tief verborgen Ein'n Abgrund von Melancholei, Der ist, wann ich erwach' am Morgen, Als wenn er immer würde neu. Drin bring' ich jetzt die Tage zu Und finde nirgends Rast und Ruh. 3. Dies macht ein unaussprechlich Sehnen, Daß ich schier wünsche nichts zu sein, Als länger mich in Schwermut grämen Und heimlich leiden solche Pein; Doch endlich wird der kalte Tod Zerbrechen diese Zentnernot.