41. In äußern und innern Leiden und Versuchungen Mel.: Meine Armut macht mich schreien ... oder: Hüter, wird die Nacht der ... oder: Unter Lilien jener ... 1. Jesu, mein Erbarmer, höre Und dich kehre Doch in Gnaden her zu mir! Du erkennest meine Plage, Meine Klage Ist ja Nacht und Tag vor dir. 2. Sieh, wie ich im Finstern schwebe! Ach, ich lebe Wie verirrt im fremden Land; Äußerlich in Kreuz und Schmerzen, Und im Herzen Sind die Leiden dir bekannt. 3. Schau die Bande, die mich drücken Und verstricken, Mache mich Gefang'nen los! Denn ich kann mich selbst vom Bösen Nicht erlösen; Ach, ich bin so schwach und bloß. 4. Des Versuchers lose Stricke, Seine Tücke Auf mich Armen dringen zu, Daß mein Herz oft gar will wanken; In Gedanken Läßt er mir auch keine Ruh. 5. Keine Ruhe kann ich finden, Meine Sünden, Die mich drücken, schenke mir; Stille mein betrübtes Sehnen Und die Tränen, Mache mich getrost in dir! 6. Ach, mein Mut ist gar gesunken, Keinen Funken Find' ich oft vom Glauben mehr; Oft mein Herze wahrlich meinet, Und es scheinet, Daß ich ganz verstoßen wär'. 7. Herr, wann willst du dich erbarmen? Laß mich Armen Doch nicht liegen, wie ich's wert! Du hast mich ja selbst gezogen Und bewogen, Daß ich mich zu dir gekehrt. 8. Du hast auch, mein Gott und König, Mich nicht wenig Deine Treue lassen sehn; Bin ich gleich nicht treu geblieben, Dich zu lieben, Doch bleibt deine Treue stehn. 9. Komm und stärke meinen Glauben, Den zu rauben Satan immer ist bedacht; Hilf mir, daß ich im Vertrauen Möge schauen Auf dich auch in finstrer Nacht! 10. Segne kräftig meine Leiden, Mich zu scheiden Mehr von Sünd' und Eigenheit, Mehr und inniger ergeben Dir zu leben Stets in wahrer Heiligkeit! 11. Gib Geduld, daß ich gelassen Mög' umfassen Meine Leiden sanft und still; Laß sich beugen alles Harte, Daß ich warte, Wie und wann der Herr es will! 12. Da, mein Heiland ist mein Wille, Komm und stille Mein gestörtes Herze dann; Steh mir bei, so kann ist stehen, Laß mich sehen, Was in mir die Gnade kann!