Nachträge. a. Eine junge resolute Wirtsfrau erzählt: Meine Schwägerin war bei uns zu Besuch und schlief oben im Hause. Eines Abends ruft sie beim Zubettegehen von oben herunter, wer gestorben sei, vor dem Hause halte ein Wagen mit einem Sarge und ein zweiter Wagen halte dahinter. Ich dachte sofort an Vorgeschichten und wagte nicht aufzustehen und zuzusehen, in der Meinung, es könne sich um einen Hausangehörigen handeln. Gleich darauf kam die Nachricht von oben, die Wagen wären nicht mehr da. Ich konnte von da ab die Sache nicht aus dem Kopf kriegen, da von einem Todesfall im Dorfe oder nächster Nähe nichts bekannt geworden und dachte immer an einen Sterbefall im eigenen Hause. Meine Schwägerin reiste wieder ab und ich blieb mit schweren Gedanken zurück. Einige Zeit nachher ertrank in Wildeshausen ein junger Mensch aus Langförden, Schüler der Taubstummenanstalt. Die Verwandten holten die Leiche ab, um sie auf dem Heimatskirchhof beerdigen zu lassen. Die Fahrt ging durch unser Dorf, und vor unserm Hause wurde für einige Augenblicke Halt gemacht. Es waren zwei Wagen, der eine mit der Leiche, der zweite für die Begleitung. Es war mir früher aufgefallen, daß meine Schwägerin gesagt hatte, die Pferde vor dem Wagen hätten nach Langförden hinaus gesehen, bei einer Leiche aus unserem Dorfe oder Hause hätten die Pferde umgekehrt stehen müssen, weil wir nach Visbek gehören. Nun es sich um eine Langfördener Leiche handelte, war mir die Sache klar. Die Pferde vor dem wirklichen Leichenwagen sahen nach Langförden hin. (Visbek.)