Zweiter Abschnitt. Vorbedeutungen. (Folgen abwendbar.) 36. Man soll bei einem guten Anfange, der ja an sich eine gute Vorbedeutung gibt, sich dessen nicht freuen, noch sein eigenes Glück rühmen oder sonst mit zu großer Zuversicht in die Zukunft sehen, nicht einmal feststellen, wie weit man schon gekommen ist. »Den Vagel, de freu (früh) singt, frett des Abends de Katte.« »Erste Gewinn is Kattengewinn.« Bei der Aussaat soll man nicht lachen, sondern weinen, denn sonst muß man bei der Ernte weinen (Oldenburg). Dagegen heißt es freilich auch, wenn bei dem Flachsreinigen nicht genug gesungen wird, so wird die Leinwand zu Leichentüchern gebraucht werden (Cloppenburg). »Meine Mutter wurde immer böse, wenn ich in den Morgenstunden sang oder mich ans Klavier setzte. Gesang und Musik am Morgen außerhalb der Kirche war ihr ein Greuel, sie hielt es fast für eine Herausforderung Gottes.« (174 a. ). Es liegt hier wohl der Gedanke zugrunde, die Morgenzeit soll nützlicher Arbeit oder der Berufstätigkeit gewidmet sein.