b. In Visbek und Umgegend war früher der Brauch, daß am St. Nikolaus-Abend die Junggesellen von Haus zu Haus zogen, dann mußten die Mädchen im Hause beten, und auch sie selbst mußten ein Gebet sprechen, hernach erhielten sie Geschenke. Die Geschenke wurden am folgenden Sonntage bei einer Tanzlustbarkeit verzehrt. So waren auch in Hohenbögen die Junggesellen am Nikolaus-Abend unter Meyers Buchen, wo der gewöhnliche Versammlungsplatz war, zusammen gekommen. Wie sie bei einander waren, wurde nachgezählt, ob sie alle da seien. Es mußten vierzehn sein, aber wie sie zählten, waren es fünfzehn. Sie wußten nicht, wie das zugehe, und da es finster war, konnten sie auch nicht genau sehen. Deshalb stellten sie sich in eine Reihe und musterten durch. Da war der fünfzehnte ein großer starker Mann, und wie sie ihn recht besahen, hatte er einen Pferdefuß. Nun liefen alle auseinander, und seit dieser Zeit ist das Betengehen abgekommen in der ganzen Umgegend. – Vgl. 204 d, 217 b, 624.