107. Warzen vergehen, wenn sie mit gestohlenem Speck gerieben werden (Holle, Rast.). Der Speck muß abends gestohlen werden, und man nimmt ihn – wohl um keiner Anzeige ausgesetzt zu sein – am liebsten in einem befreundeten Hause (Holle). – Auch gegen Fieber hilft gestohlener Speck (Wiefelst.) – Ein Sackband, in der Mühle gestohlen, hilft gegen Halsweh. – Gegen den »Tramin« (Krämpfe) der Kinder gibt man diesen Abschabsel von einem Donnerkeil und von Erbsilber (Schönemoor). Oder man nimmt das naßgeschwitzte Hemd des Kindes, verbrennt es und gibt die Asche demselben zu trinken (Lutten). – In Jeverland gehen manche Fieberkranke nach Sengwarden zu einem bestimmten Grabe, pflücken früh morgens vor Sonne ein bischen Gras von demselben und verzehren es. – Wenn der Fieberkranke an dem Tage, an welchem das Fieber kommen soll, von unbekannter Hand an die Tür oder den Alkoven geschrieben findet: Fieber bleib aus, N.N. ist nicht zu Haus, so bleibt das Fieber weg (Zetel). Vgl. 100.