d. Ein Mann war immer kränklich, und kein Arzt wußte, was ihm fehlte; er konnte nicht leben noch sterben. Einst war er mit seinem Bruder auf dem Felde, und zu Mittag legten sie sich hin zu schlafen. Der Bruder konnte aber nicht schlafen, stand auf und wanderte herum, der Kranke aber schlief, daß er schnarchte, und hielt den Mund weit offen. Da sah der Bruder, wie eine Schlange hervorgekrochen kam und in den Hals des Schlafenden kroch, daß nur der Schwanz oben heraussah. Der Bruder war in tausend Ängsten und wußte nicht, was er machen sollte, aber wie er noch unschlüssig überlegte, kam die Schlange wieder aus dem Munde des Schlafenden heraus und kroch fort. Gleich darauf wachte auch der Kranke auf. »Ach!« sagte er, »was habe ich da einen süßen Schlaf getan, und es ist mir so leicht und so wohl, wie seit Jahren nicht mehr!« Und von Stund an war er gesund wie ein Fisch im Wasser. (Saterland.)