93. Man übergibt die Krankheit fließendem Wasser, das sie hinwegführt. Bruchschaden der Kinder heilt man, wenn man sie bei Vollmond mit fließendem Wasser wäscht. – Der Fieberkranke geht stillschweigend an ein fließendes Wasser (wo Ebbe und Flut sind, zur Ebbezeit), macht eine Bewegung mit den Händen stromabwärts, als ob er dem Strome etwas mitgäbe, und spricht: »Im Namen Gottes« usw. (Brake). – Der Fieberkranke geht nach Sonnenuntergang stillschweigend zu einem fließenden Wasser, schöpft dreimal mit der hohlen Hand gegen den Strom und trinkt, was er gefaßt hat. Dabei muß man sprechen: Grund, ick belaw di, dat Feber dat plagt mi, Gott gäw, dat mi't vergeit un di besleit; oder: »Prost Grund! Gott gäw, dat du dat Feber kriggst un ick wär gesund.« Beide Male folgt das »Im Namen Gottes des Vaters« usw. (Brake). – Man schlage soviel Knoten in einen Faden, als man Warzen hat und werfe den Faden in fließendes Wasser, und die Warzen vergehen.