c. Eine Familie in Nordloh, Ksp. Apen, hatte mit dem Vieh viel Unglück, ein Stück nach dem andern starb weg. Die Frau meinte, es müsse dem Vieh von bösen Leuten angetan sein, der Mann aber konnte nicht daran glauben. Eines Morgens gab der Mann dem Vieh Wasser, als ein Bekannter ins Haus trat: »Na Hinnerk, giffst du dine Beester Water?« »Ja,« sagte der Eigentümer. Der Bekannte ging zwischen das Vieh, befühlte es und sagte: »Dar hestu jo'n recht schönt Beest, man wat hett dat dar forn Bult unnern Hals?« Der Mann erwiderte, das sei vorher nicht dagewesen. Schon am Abend war das Stück tot. Nun hörte der Mann, daß im Münsterlande ein Mann wohne, der solchem Unglück abzuhelfen wisse. Derselbe wurde geholt, und wie er das Vieh besehen, sagte er: »Ein Pferd müsse noch sterben, von dem übrigen sterbe nichts mehr. Wenn das Pferd gestorben, müßten sie auf dem Lande, wo das Vieh geweidet, ein Feuer anmachen und auf diesem Feuer Herz, Leber und Lunge des Pferdes in einem Topfe gut kochen. Wenn dies geschehen, werde sich eine Person zu ihnen gesellen, und eben diese sei Urheber des Unglücks.« Es geschah, wie gesagt worden. Das Pferd starb, ein Feuer wurde angemacht und Herz, Leber und Lunge gekocht. Jetzt kam jener Bekannte, der einst das Beest schön befunden und den Bult unter dem Halse entdeckt hatte. Er wäre ins Feuer gelaufen, aber die guten Leute wollten ihn nicht so unglücklich machen und gossen deshalb schnell das Feuer aus. So wie nun das Feuer ausgegossen war, war auch der Bekannte verschwunden. Nachher ist kein Stück Vieh wieder verunglückt.