5. Von Säugetieren . »Das Pferd ist das fürnehmste und glückbringendste, was dem Menschen auf seinen Wegen und Stegen zuerst begegnen kann« (Saterld.). Wie das Pferd spuksichtig ist (163), richtiger vielleicht, weil es das ist, sind auch seine Bewegungen vorbedeutend. Wenn Pferde bei einem Umzuge, namentlich am Hochzeitstage, stehen bleiben oder stehen bleiben müssen, weil am Wagen oder Geschirr etwas nicht in Ordnung ist, so bedeutet dies Unglück in der Ehe. Ebenfalls gibt es Unglück oder frühen Tod in der Ehe, wenn die Pferde mit dem Hochzeitswagen durchgehen (Friesische Wede, Münsterland). – In der Gemeinde Löningen gingen die Pferde des Hochzeitswagens infolge Schießens durch, das junge Paar wäre um ein Haar verunglückt. Die Leute prophezeiten Unglück. Die Ehe blieb kinderlos. – Wenn die Pferde vor einem Leichenwagen unterwegs stehen bleiben oder nicht ohne Zögern das Gehöft verlassen wollen (Neuenk.), aber auch, wenn sie zu rasch laufen (Ammerl.), so bedeutet dies, daß im Sterbehause bald ein neuer Todesfall eintritt. Wenn die Pferde mit den Ohren klappen oder wenn sie sich im Geschirr schütteln, so kommen sie bald vor einen Leichenwagen (Saterl., Bunnen, Dinklage). Begegnet dem Brautpaar auf dem Wege zur Kirche ein Totenwagen, so stirbt bald einer von beiden, wer, richtet sich nach dem Geschlechte des Toten. – Wenn das Rindvieh prustet (niest), so will es schneien (Saterl.). Wenn die Stirnhaare der trächtigen Kuh einige Wochen vor dem Gebären nach oben stehen, so gibts ein Bullenkalb, sonst ein Kuhkalb (Jever). Liegt die Kuh beim Gebären auf der rechten Seite, so gibts ein Bullenkalb, wenn auf der linken, ein Kuhkalb (Jever).