90. Fieberkranke schreiben auf einen Zettel folgende Worte: Bom, ick klag di, dat Feber plagt mi, Gott gäw, dat 't von mi geit, un di besleit! und kleben diesen Zettel an einen Baum (Oldenbg.) Oder man geht schlichtweg an einen Erlenbusch und redet ihn an: »Ellernbusk, ick klage di« usw. (Hasbergen). – Gegen das Fieber: man geht des Morgens vor Sonnenaufgang gegen die Sonne, spricht die drei höchsten Namen und macht in den Zweig eines Weidenbaums so viel Knoten, als man Fiebertage gehabt hat, oder (Schönemoor) beim Eintagsfieber macht man einen, beim Dreitagsfieber drei Knoten. Weder auf dem Hinnoch auf dem Rückwege darf natürlich gesprochen werden. – So oft man das kalte Fieber gehabt hat, so viel Gerstenkörner reiht man auf einen Faden und vergräbt diesen vor Sonnenaufgang und ungesehen, fern von den eigenen Gründen auf öffentlichem Wege. Sowie die Körner aufschwellen, ist das Fieber weg (Visbek). – Der Fieberkranke schüttelt eine Hand voll Buchweizen zwischen den Händen und streut ihn dann aus; kommt der Buchweizen auf, so verschwindet das Fieber (Ammerld.).