l. Zu Rostrup im Ksp. Zwischenahn ist ein Bauernhaus, dessen Eigentümer Gehrken heißt. Schon seit uralten Zeiten ist diese Familie auf der Stelle. Vor vielen Jahren wurde einer der Vorfahren sehr von einer Walridersken geplagt. Sie kam fast jede Nacht und quälte ihn gar arg. Eines Nachts blieb der Bauer wach und sah genau zu, woher die Walriderske komme, und da sah er, daß sie durch ein kleines Loch in der großen Haustür kam. Nun bestellte er den Knecht, er solle in der folgenden Nacht aufbleiben, und wenn die Walriderske bei ihm sei, einen Pflock in das Loch schlagen. Der Knecht tat das, und nun konnte die Walriderske nicht wieder hinaus. Es war ein Mädchen, und da der Bauer noch keine Frau hatte, und die Walriderske so schön war, heiratete er sie. Die beiden hatten sieben Kinder mit einander. Da sagte die Frau: »Sieben Kinder in Engelland, sieben Kinder hier« – und also merkte der Bauer, daß seine Frau aus England sei. Eines Tages aber kam unversehends der Pflock wieder aus dem Loche in der Tür, und gleich verwandelte sich die Frau wieder in eine Walriderske und verschwand durch das Loch, hat sich auch nie wieder sehen lassen. – Varianten zu den letzten vier Erzählungen sind noch mitgeteilt aus Saterland, Fladderlohausen, Vechta. Dort fehlt dieser, hier jener Zug. Als charakteristisch wird man annehmen dürfen das Fangen der Walriderske durch Verschließen des Loches, durch das sie gekommen, die Verwandlung in ein schönes Mädchen, die Verheiratung und das Kinderzeugen, die zufällige Wiedereröffnung des Loches, das Verschwinden der Walriderske mit dem Rufe: »Wo klingen de Klocken in Engelland!« und die Sorge für die Wäsche der Kinder auch nach dem Verschwinden. Jeder dieser Züge kommt in der Mehrheit der Varianten vor.