Des Prinzen Not und Sieg Durch Crecys Felder da schritt der Tod, Da hielt er blutige Mahd, Da neigte welkend die Lilie sich Ins purpurne Wellenbad. Wie rang im Schaume der starke Leu Im markigen Kampfeszorn, Wie schwang die Sense der schwarze Prinz Durchs fränkische Ritterkorn. Wie wogt so golden die Locke hell Aus mächtigen Helmessaum, Wie zieht am Bogen die Sense schnell Im triefenden Todesschaum. Da ward zum Purpur das Panzerhemd In schäumender Farben Glut, Da dampfte kochend der Helmbusch rot Vom träufelnden Frankenblut. Wie tobst Du so mächtig! Du junger Leu! Halt an Dein stöhnendes Roß, Willst erfechten Du Dir das Spornes Gold Als des Todes Waffengenoß? Sieh hin! wie sie sinken, die Ritter Dein Um Dich in blutigem Kreis, Schau hin! wie dampfet von Englands Blut Die fränkische Erde heiß! Schau hin, wie den Boden der Bannerherr Mit stöhnender Lippe preßt! Ha, wahre Dich, Leu, in des Stromes Macht, Daß die Kraft Dich nimmer verläßt. Da stürzte getroffen des Prinzen Tier In mächtigen Todeswucht, Da schoß im Bogen der Heldenstrom Aus klaffender Helmesbucht. Und über ihn hin des Franken Tier Mit stampfendem Hufesrand, Da lag in grimmiger Todesnot Die Blume von Engelland! Da ringt er gewaltig, da hebt er sich hoch, Zum Banner die Linke greift, Da läßt er sausen die Klinge gut, Wie prasselnder Hagel streift. Da tritt er stolz auf des Rosses Leib, Des blutigen Helmes bar, Da schüttelt er wild in des Löwen Zorn Sein rollendes Löwenhaar. »Und soll denn brechen mein Königsherz, So werd' es dem Franken zum Gift! So will ich zeichnen den Todestag In purpurner Riesenschrift.« Und mächtiger tobt er und mäht und würgt Auf zuckender Blutessaat, Und mächtig zieht er mit grimmer Wucht Das flammende Schwertesrad. Und als die Sonne zur Neige ging, Da brach die fränkische Macht, Da hatte geschlagen der schwarze Prinz Die mutige Siegesschlacht. Da hatt' er gebrochen den Lilienzweig Auf blutigem Blumenrevier, Da trat die Klaue des Britenleu'n Auf Frankreichs Kriegspanier.