Keine Sinekure Mich quält ein sonderbar Verlangen Nach Sorg' und Müh', Gefahr und Streit, Es ist mir stets zu gut gegangen In dieser seid'nen Friedenszeit. Es hat kein Schmerz mich überflutet, Es hat kein Sturm mein Haupt umtobt, Es hat mein Herz noch nie geblutet, Es hat kein Streit mein Schwert erprobt. Noch ward kein Joch mir zum Zerbrechen, Kein Knoten, um ihn zu durchhaun, Noch keine Schmach, um sie zu rächen, Kein Tod, um ihm ins Aug' zu schaun. Mir ward kein Banner, es zu schirmen, Kein Kranz – dieweil ich nichts getan, Mir ward kein Gipfel zum Erstürmen Und zum Durchrennen keine Bahn. In der Charybde Strudelwallen Da taucht' ich freudig lange schon; Doch Keiner läßt den Becher fallen, Und keine Kön'gin ist der Lohn. Ich wollt', ich hörte Schwerter singen, Und hörte, wie ein Schlachtroß schnauft: Wie wollt' ich in den Sattel springen, Da wo die Zeit mit Blute tauft! In Kugelwetter, Speeresdornen, Wo Tod der Schnitter hält die Mahd, Da wollt' ich meinen Renner spornen Wie in ein kühlend Rosenbad. Gebt mir ein Schwert und laßt mich's ziehen Und gönnt mir einen einz'gen Schlag, Und seht ihr mich vom Felde fliehen, So sei's mein letzter Lebenstag. Gebt mir den Feind, daß ich ihn schlage, Gebt mir den Tod mit seiner Pein, Gebt Sieg mir, oder Niederlage, Nur laßt es bald gestritten sein!