Eine Frühlingsnacht Im Zimmer drinnen ist's so schwül; Der Kranke liegt auf dem heißen Pfühl. Im Fieber hat er die Nacht verbracht; Sein Herz ist müde, sein Auge verwacht. Er lauscht auf der Stunden rinnenden Sand; Er hält die Uhr in der weißen Hand. Er zählt die Schläge, die sie pickt, Er forschet, wie der Weiser rückt; Es fragt ihn, ob er noch leb' vielleicht, Wenn der Weiser die schwarze Drei erreicht. Die Wartfrau sitzt geduldig dabei, Harrend, bis alles vorüber sei. – Schon auf dem Herzen drückt ihn der Tod; Und draußen dämmert das Morgenrot. An die Fenster klettert der Frühlingstag. Mädchen und Vögel werden wach. Die Erde lacht in Liebesschein, Pfingstglocken läuten das Brautfest ein; Singende Bursche ziehn übers Feld Hinein in die blühende, klingende Welt. – Und immer stiller wird es drin; Die Alte tritt zum Kranken hin. Der hat die Hände gefaltet dicht; Sie zieht ihm das Laken übers Gesicht. Dann geht sie fort. Stumm wird's und leer; Und drinnen wacht kein Auge mehr.