Der alte Leyersänger an Hamburgs Krieger Im April 1813. Wachst du, Alter? Traumgebilde, Schmeichelt meinem Wunsch ihr nicht? Statt der Geier, Hamburgs Schilde? Wo der Zöllner Raubgezücht? Frischer Bursche reges Leben Wallt auf Straß' und Markt einher! Wogt's nicht, wie sich senken, heben Fluthen auf erregtem Meer? Eifer glüht in jedem Schritte, Sprühend strahlt der Flammenblick. Kehrt der alten Hansa Sitte Zur bejochten Stadt zurück? Dieser prüft des Säbels Hiebe, Jener tummelt rasch sein Roß – Zauber ist's, der junger Triebe Kraft in welke Sprossen goß. Fähnlein wehn vor jeder Schwelle, Jubel schallt und Freudenschuß, Schon der flinke Kriegsgeselle Küßt der Braut den Abschiedskuß. Seht! Der alte Leyersänger Wankt aus seiner Zell' hervor, Auf! erzählt die Wunder! länger Harrt umsonst mein dürstend Ohr – Schweigt! Mir flüstert's schon die Leyer, Schon des Sehers Augen schaun Sanft auf eure Freiheitsfeier Himmelssegen niederthaun. Alles neu und alles anders, Was in Aug' und Ohr mir dringt. – Füllt die Becher! Alexanders Nam' ertöne! Kinder, trinkt! Heil Ihm! Gürtet euch, ihr Krieger, Wallt der guten Sache Pfad! Leyersang umschwebt den Sieger, Ruhm bekränzt des Helden That!