Die Dirne Wie aus den Armen Gottes glitt ich in den Arm der Welt: Noch wars das Streichen seiner Hände, das mir meine Brüste aufgeschwellt, Und seiner Liebe Schwert, das lustvoll sehrend meinen Leib durchstieß Und das in Wollust weilend sich im Dunkel meines Blutes niederließ, Als schon mein Leib, den Vielen ausgeliefert, sich auf armen Polstern streckte. Und wenn ich unter Schauern mich vergrub, war ers, dem sich mein Schoß entgegenreckte, Und wenn mit rohem Wort die Welt mich überfiel, Floß selige Marter und im Fernen leuchtete der Prüfung Ziel. Und ekle Speise, die aus Graun und Schmach an mich erging, War die geweihte Hostie, die mein Mund aus seiner Hand empfing, Und jede Lust war tief im Blute seiner Wunden eingekühlt, Und jedes Wehe vom Gefunkel seiner Liebe überspült, Aus Kellern, Hafenkneipen, Dirnengassen, wo die Seele wie vom Leib verirrt dem Traum entgegenschlief, Wuchs mailich schon die Stimme, die zu Hochzeit und zu Auferstehung rief.