Baldurs Traum Durch alle Lande leuchteten die Opferbrände. Ein Rauschen trug die Luft, ein Lied der Kraft; Das klang, als rüttelte durch Orgelpfeifen Ein Nordsturm, der aus Gischt und Brandung sich Den Atem borgte. Wie ein Schlachtruf sprangs Aus Grab und Traum aufjauchzend in die Welt. Und war Ein Lied des Trotzes und ein Lied der Jugend – Sonnwendnacht! Durch alle Lande leuchteten die Opferbrände. Die Nacht gebar den Streit. Heiß stob die Schlacht. Das Blut schlang taumelnd seine Reigen durch die Reihn, Bis zwei noch standen, ineinander tief Den glühen Blick getaucht, Gott und Schwarzalbe. Wild griff der Gott zum Bogen, seine Finger Krampften die Saiten auf: Die stöhnten, sangen – Zerklirrten pfeifend ... Schmetternd schlug In jähem Schwung des Andern Keule nieder. Und mit dem Siegsgebrüll des Schwarzen fiel Eisige Nacht aus Wolken in die Welt, Und auf den Bergen loschen alle Feuer ...