Von allen Heyligen O Jhr Heyligen außerwehlt/ Was Gnaden hat euch Gott erzeigt/ Der euch bey seine Freund gezehlt/ Wie wol ist euch der Herr geneigt/ Euch gibt der Herr das höchste Gut/ Das Leib vnd Seel/ das Hertz vnn muth/ Jn Ewigkeit erfrewen thut. 2. Jhr glantzt mehr als der Sonnen glantz/ O wie glantzt jhr im Himmelreich/ Ewr Klarheit ist so vol vnd gantz/ Euch ist kein Glantz auff Erden gleich. Jhr glantzt im Himmel also sehr/ Wann jeder Stern ein Sonne wehr/ All könten sie nit glantzen mehr. 3. Ewr Leib wird seyn klar wie Crystall/ Die Seel im Leib gantz Sonnenklar/ Die Aderen wie roth Corall/ Goldgelb am Haupt ein Englisch Har/ Das Blut im Leib wird riechen wol/ Daß keiner nichts mehr wünschen sol/ Wann auch der Leib wer Balsam vol. 4. Jhr geht herumb im Paradeiß/ Euch ist gepflantzt der Rosengart/ Jhr brecht da Rosen roth vnd weiß/ Vnd Blümelein von aller Art. Die Blumen sein so hübsch vnd fein/ Daß in dem kleinsten Blümelein/ Viel hundert tausendt Frewden sein. 5. Jhr werd im Himmel wol tractiert, Jhr sitzt bey Gott an seinem Tisch. Der Tisch mit Speisen ist geziert/ Die allezeit gantz new vnd frisch. Was einer wil ist alles da/ Auch Nectar vnd Ambrosia. Kein Mangel ist da bey noch nah. 6. Was Frewd ist hie? was Lust dabey? Was Music! O was Seytenspiel. O Lust! O Frewd! O Harmoney! Vnzählig sein der Stimmen viel/ Die Seytenspiel nie müssig stehn/ Die Stimmen durcheinander gehn/ Nichts gleich erhört/ noch auch gesehn. 7. Jhr schawet Gottes Angesicht/ Mit solchem grossen Gust vnd Lust/ Der Mensch das kan begreiffen nicht/ Dem diese Frewd nicht selbst bewust. Diß schawen euch so frölich macht/ Daß jhr all Frewd der Welt nicht acht/ Daß euch das Hertz von Frewden lacht. 8. O jhr Heyligen allzumahl/ Wir bitten euch von hertzen grund/ Helfft vns auß diesem Jammerthal/ Jetzunder in der nechsten Stund. Gib auch O Gott der Christenheit/ Daß alle wol zum Todt bereit/ Bald kommen zu der Seligkeit.