An Eleonore Brandenburg Wenn im Lenz das Veilchen blüht, Nachtigallen tönen, Die Natur im Purpur glüht, Von Aurorens Thränen; Wenn der junge Mai erwacht, Lockt zu Lust und Freude, Wie dann hold die Lilie lacht In der Unschuld Kleide: Freundin! so lacht Dein Gesicht, Ros' und Lilie prangen So in Sultans Gärten nicht, Wie auf Deinen Wangen. Deines Herzens Güte muß Einst die Liebe krönen; Denn Du bist des Besten Kuß Werth von Teutschlands Söhnen; Den, bei Wissenschaften, schmückt Eine edle Seele, Wenn ihn so Dein Aug' erblickt, Freundin! o, dann wähle!