An die ersten Veilchen des Jahres, die mir Herr Generalsekretär van Baerll brachte Willkommen, ihr lieblichen Veilchen, Dem Hauche des Lenzes entblüht; Verwelket am fühlenden Busen, Den feurig die Freundschaft durchglüht! Ihr ersten süssduftenden Kinder Der reizenden Mutter Natur, Ein Kränzchen der Freundschaft zu weihen, Erzog euch so lockend die Flur! Euch schmücket die Farbe der Treue Wie thut sie dem Herzen so wohl! Sie wird ihm in seligen Stunden Ein rührendes holdes Symbol. Ihr wurdet, von Scherzen begleitet, Geweiht mir vom edelsten Freund, In dem mit der Tugend die Wahrheit Zum seligsten Bunde sich eint. – Seyd darum mir tausendmal wärmer Mit hohem Entzücken gegrüsst, Ihr Veilchen, vom sonnigen Strale Des göttlichen Frühlings geküsst! Er naht uns so freundlich, den Aether Erhellet sein sonniger Glanz, Die seidenen Locken umschlinget Der Veilchen süssduftender Kranz. Er trägt in der blühenden Rechte Der lieblichen Blumen so viel; Bald küssen Zephyre die Blüthen Im scherzenden luftigen Spiel. Dann drängen Narzissen und Tulpen Aus schwellenden Knospen sich vor, Bald hebt über alle die Rose Ihr Haupt majestätisch empor. Ihr Veilchen! ihr lebet verborgen, Der Tellus so traulich im Schoos, Und duftet nur lieblich dem Forscher, Umgeben von niedrigem Moos. Bald, Blümchen! bald seyd ihr vergessen; Doch nie dieses Kränzchen: es blüht, Wo nimmer die heilige Flamme Der göttlichen Freundschaft verglüht! –