An Pomerania Wie wird mir seyn, o Pomerania! Wenn ich in deinen stillen Gründen Mich selig werde wiederfinden? Wie wird in himmlischem Gefühl Der höchsten Wonne Thräne fließen, Wie wird mein goldnes Saitenspiel Die väterlichen Fluren jauchzend grüßen! Schon seh' ich mich in fernen Hallen ruht Ich walle an der blauen Hylde Durch reiche, liebliche Gefilde; Ich liege schon im Abendstral' Mit meiner Minna dort im Grünen, Und pflücke mir in Jasmunds Thal Vergißmeinnicht von grauen Burgruinen! Da wird mich lieber, edler Freunde Arm Mit Sehnsucht, Liebe und Verlangen, Mit holder Zärtlichkeit umfangen! In lang' entbehrter süßer Lust, Werd' ich in göttlichem Vergnügen An meiner Lina treuen Brust Mit nassem wonnetrunknem Blicke liegen. Mich treibt mein Herz nach Rügens Eiland hin; Ich eile auf der Ostsee Spiegel An meines Vaters Aschenhügel, Und pflanze Rosen auf sein Grab. – – Da will ich Veilchen, Hyazinthen, Und was der Lenz mir schönes gab, Mit feuchtem Aug' um seine Urne winden. Ich werde in der Abendröthe Gluth Von nie besiegter Veste Höhen Die bunten Flaggen wallen sehen; Erweitert wird mein Blick; es schlägt Mein Herz mit jedem Pulse höher, Des offnen Meeres Anblick trägt Mich hoch empor, bringt mich der Gottheit näher. O Heil mir dann, seh' ich mein Vaterland Nach so viel Trauerjahren wieder! Dann sink' ich tief anbetend nieder, Und weihe dem mein Erstgefühl, Der mich erhielt in Labyrinthen, Um einst an meiner Tage Ziel Dort Ruhe und ein stilles Grab zu finden!