Am Grabe des Landraths und Ritters Dienies zu Stralsund Ich irre mit zerrißnem Herzen Und blassem Angesicht, Mit einem Blick', den Trauer senket, Der meine Schmerzen spricht, In meiner Väter öde Hallen, An diese stille Gruft, Wo Deinen Namen, theurer Oheim, Der laute Jammer ruft! An Deinem Grabe weint der Weise, Dein dankbar Vaterland, Der Wittwen und der Waisen Thränen Bethauen Deinen Sand! Ich weine mit in ihre Klagen, Ein Retter warst Du mir, Der Liebe und des Danks Gefühle – Sie weih' ich ewig Dir! Dich schätzte Gustav Wasa's Enkel; Zum Pfande gab er Dir Ein Band und Stern! doch mehr noch ehren Dich diese Thränen hier! Sie sind die treuen stillen Zeugen Von Deiner Tugend Werth, Heil ihm dem Edlen, den die Trauer Von guten Menschen ehrt! Mit süßem Frieden in der Seele Schliefst Du, Geliebter, ein, So schläft nach weis' verlebtem Tage, Die stille Tugend ein. Ich winde einen Kranz von Blumen Und dunklem Immergrün, Und hänge ihn mit heil'ger Ehrfurcht Um Deine Urne hin. Er sei ein Opfer Deinen Manen, Das Dank und Liebe weihn, Dein würdiger als Monumente, Die laut Dir Weihrauch streun. Wenn einst an meines Lebens Abend Mein guter Engel winkt, Heil mir, wenn dann so eine Thräne Auf meinen Hügel sinkt!