An einen entfernten Freund Im leichten Flügelkleide Hüpft' ich auf bunter Flur; Da liebt' ich Scherz und Freude, Wie Kinder der Natur. Die kleinen Wünsche waren So leicht, so bald gestillt, Sie stiegen mit den Jahren, Und blieben unerfüllt. Mir duften keine Blüthen, Mir sind die Fluren leer; Der Sonne Strahlen glüh'ten Für mich schon längst nicht mehr. Ich seh' sie golden prangen Und purpurn untergehn, Aurorens Rosenwangen; – Des Abends laues Weh'n; Der Bach im Veilchenthale, Der über Kiesel fließt, Die Quelle, die vom Strale Des Mondes wird begrüßt; Wo ich auf weichem Moose Im kühlen Schatten lag, Und mir die schönste Rose Zum Busenstrauße brach; Wo ich im Sonnenhütchen Mit leichten Schritten sprang, Und mir dabei ein Liedchen Nach meiner Weise sang; Wo unter Apfelbäumen Ich goldne Früchte las, Und oft in meinen Träumen Die ganze Welt vergaß; Wo mich im weißen Kleide Umbrämt mit Rosaflor, Die Unschuld und die Freude Zur Lieblingin erkohr; Wo mir am nahen Teiche, Durch Lauben von Jasmin Und rother Trauben Sträuche, Die Abendsonne schien. – Dahin ist ihre Schöne, Seitdem du ferne bist, Und heisser Sehnsucht Thräne Aus wundem Auge fließt!