Auf Friedrich Creuzers Jubiläum Gelesen zu Heidelberg am 11. April 1844 Erfinderin, Bewegung, Du dringst herein mit Macht; Auch diese Bergumhegung Ist dein willkommner Schacht. Du läßt, wo schaumdurchflogen Die Flut aus Steinen droht, Im freien Waldstrom wogen Dein dampfbeschwingtes Boot: Und wo er, Fluren theilend, Entflieht wie ein Geschoß, Da überholen eilend Ihn Wagen ohne Roß. – Erfinderin, Bewegung, Versammelt sind wir auch Zu preisen deine Regung, Nicht die von Rad und Rauch: Die Regung in den Geistern, Die einst in diesem Thal Ausging von jungen Meistern Als neuer Strom und Stral. Entdeckungslust und Ahnung Erprobte da die Kraft Und unternahm die Bahnung Erneuter Wissenschaft. Vor einem weiten Meere Lag dieses Thales Bucht, Und Fähre ward um Fähre Gezimmert in der Schlucht. Die kühnsten Schiffe sandte Der Geist als Kreuzer aus, Und ohne Beute wandte Kein Segel sich nach Haus. Die Alten ruhn, sie schlafen Auf ihrem Lorbeerkranz, Sie sind im andern Hafen, Sie, dieses Werftes Glanz: Doch Einer blieb dem Lande, Ein Creuzer ist noch hier, Er ankert fest am Strande Mit stolzer Flagge Zier. Tiefsinn in tausend Bildern War seine Siegesfracht; Man liest auf blanken Schildern Das Zeichen seiner Jacht: Symbolik stralt's in Lettern, In goldnen, von dem Schiff. Das flog, umrollt von Wettern, Vorbei an manchem Riff. Es glänzt in lautrem Ruhme Sein schimmerndes Verdeck, Und unsres Festes Blume Versteckt nicht Einen Leck. Noch funkl' es lang am Ufer, Ein Leuchtthurm in der Nacht, Ein Mahner und ein Rufer Zum Kampf in edler Schlacht! Denn wie viel Seglerscharen Hat dieser Golf entsandt; Wie oft, seit vierzig Jahren, Stieß Forschung hier vom Strand! – Erfinderin, Bewegung, Durchathme diesen Port! Wie seit der Grundsteinlegung Des Hafens, wirke fort! Nicht blos aus Boot und Wagen Steig' auf, in Dampf und Rauch; Der Geist sei stets getragen Von deinem Lebenshauch!