Bodungen Den 23sten Jul. 1814. Wie machst du doch so schön und mild, O Liebe, die dein Arm umfangen! Wie freundlich lacht dein holdes Bild In Blick und Mund, auf Stirn und Wangen! Wie ist ihr Herz so weich und weit, Wie selten ist ihr Auge trübe! Wie schmückst du Thränen selbst und Leid! Wie machst du doch so schön, o Liebe! Nur Eine flieht und meidet dich Und bebt vor deinen süßen Sorgen. Wohl ist sie schön genug für sich Und braucht nicht fremden Schmuck zu borgen; Doch mich ergreift ein tiefer Schmerz, Seh' ich so hold dich glühn und blühen, Und leise seufzt mein traurend Herz: Wie darf die Eine doch dich fliehen?