Am 22sten April 1816 Lächelt auch auf Hain und Auen Hold dein lieblich laues Licht, Frühling, ach, wer darf dir trauen Auf dein freundlich Angesicht, Wenn dich Thränen doch befeuchten, Und das traurende Gemüth Finstrer nur in deinem Leuchten Seinen eignen Kummer sieht! Ach, wohl ist's ein banges Sehnen, Was verlangend in dir schwillt, Und von süßen Wehmuthsthränen Sind die Blüthen wohl erfüllt; Doch verklärt vom Liebesglanze, Von der Hoffnung lichtem Grün, Sollt' in deinem Blumenkranze Selbst die Trauer lieblich blühn. Vieles muß das Herz ertragen Bey des Zufalls blindem Spiel; Ach, selbst in beglückten Tagen Hat es, Thränen nie zu viel! In den gold'nen Wolkensäumen Lauscht das dunkle Wetter gern; Hoffen darfst du nur und träumen, Denn das Glück bleibt ewig fern. Aber auch wenn oft hienieden Unsre Träume schnell verwehn, Ward die Treu' uns nur beschieden, Mag die Freude gern vergehn. Treue hält mit starken Ketten, Was uns flüchtig einst erfreut; Kannst du auch die Lust nicht retten, Süß ist um die Lust das Leid.