3. Wie in dem Quell, den reines Silber füllt, Das geist'ge Bild des Mondes sich entfaltet, Und, von der Welle zartem Hauch umwaltet, Mit hellerm Glanz aus seinem Bade quillt; So wohnt in meinem Inneren dein Bild, Durch Sehnsucht nicht zum Körper umgestaltet, Nicht durch Genuß, nicht durch die Zeit veraltet, Und in der Reinheit Silberflor gehüllt. Die Liebe taucht's in ew'ge Morgenröthe, Schmückt seine Stirn mit einem Strahlenkranze, Und göttlich wird, was sonst nur irdisch war. Der Sehnsucht leises Flehn wird zum Gebete, Das Auge strahlt von keuscher Andacht Glanze, Und reiner glüht der Busen, dein Altar.