Am Sonntage den 27sten August 1815 So willst du denn so schnell das Werk vollenden, Wozu die Kraft der treuen Brust dich trieb, Und pflückst so bald mit ungestümen Händen Den letzten Schmuck, der deinem Leben blieb? Dir blüht das Glück nur noch in süßen Träumen, Und feindlich ist dir draußen Lieb' und Welt; Kein andrer Lenz wird deinem Herzen keimen, Wenn auch der Täuschung holde Blüthe fällt. Ja, noch einmal will ich herniedersinken, Du heil'ges Meer, in deine tiefe Fluth, Will unverzagt bis auf die Neig' ihn trinken, Den vollen Kelch der göttlich reinen Gluth; Will seinen Rand mit allen Blumen krönen, Die tausendfach mein letzter Lenz mir beut, Und mich geliebt und reich und glücklich wähnen Im raschen Traum der sel'gen Trunkenheit. Doch wenn dann einst, was ich geliebt im Leben, Durch meine Kraft verherrlicht und erhöht, Von Engeln rings und Glorien umgeben, Vor aller Welt, ein leuchtend Vorbild, steht; Wenn ich getilgt des Lebens alte Schulden, Wenn ich der Welt auch ihre Schuld verziehn, Und bittern Haß gerächt durch stolzes Dulden, Und großen Lohn für großen Schmerz verliehn: Dann laß, o Gott, wohl darf ich kühn es fodern, Nicht hast du Lust an deines Kindes Schmerz, Nur Einen Blitz auf mich hernieder lodern; Dann nimm es hin, dies tiefgekränkte Herz! Daß hell und leicht auf deiner Flammenschwinge, Von welcher stets ein Strahl in mir gebrannt, Der Tod zurück den reinen Geist dir bringe, Den hier die Welt verstoßen und verkannt.