An Friedrich Wilhelm den Zweiten (Bei seiner Thronbesteigung.) Zittre nicht an deines Oheims Bilde Mit den ehrnen Füßen, mit dem Wodansschilde, Und dem wetterleuchtenden Gesicht, Friedrich Wilhelm , zittre nicht! Wenn dein Oheim an die Sterne streifte, Wenn Er Thaten wie Gebirge häufte, Wenn Er groß im Wetter der Gefahr, Groß im Friedenssäuseln war; Wenn Er Städte nahm wie Vogeleier, Wenn Er wärmte sich am Schlachtenfeuer, Und mit Adlerkrallen krumm und scharf Legionen niederwarf; Wenn der angestaunte Geistkolosse Welten wog in seinem Königsschlosse, Und des Neides und der Zwietracht Brut Fesselte mit Löwenmuth; Wenn der große königliche Weise Herrschen stand in andrer Weisen Kreise; Wenn vor seinem Genius entzückt Schöpfergeister sich gebückt: So betrachte ruhig den Giganten, Schau dem Großen, schau dem Allbekannten Unverwandt ins Sonnenangesicht, Aber Wilhelm – zittre nicht!