Sabbathlied Gottesruhe, Sabbathsstille, Komm vom Thron des Ewigen, Bring der hohen Andacht Fülle In das Herz der Feiernden, Daß sie sich der Welt entschwingen, Hören, beten, danken, singen. Mach sie himmlisch, unsre Seelen; Schreck die Fluth der Leidenschaft; Wenn uns Erdensorgen quälen, Geist des Herrn, so gib uns Kraft, Wahrheit, Leben, Licht und Stärke, Hinzuschaun auf Gottes Werke. Treibe banger Zweifel Wolke Von des Hörers Seele weg, Zeig dem bluterkauften Volke, Mittler! deiner Sendung Zweck, Lehr uns glauben, hoffen, lieben, Schmach erdulden, Demuth üben. Nimm dich, Jesu, der Verirrten Unter deiner Heerde an; Strafe, die dein Volk verwirrten Bald mit Laster, bald mit Wahn; Die den Unsinn täuschend schmücken Und von Einfalt uns verrücken. Heilig seien die Gesänge, Wahr die Predigt, die uns lehrt, Gotterfüllt der Beter Menge, Und des Sünders Herz bekehrt; Sammle Thränen, die die Deinen In der Gluth der Andacht weinen. Glaubig laß des Himmels Erben Sich dem Liebesmahle nahn, Keiner müsse zum Verderben Deinen Leib, dein Blut empfahn; Laß, die Sichern zu erwecken, Sie des Kelches Blitze schrecken. Tröste, die mit schwerem Herzen, Gott! vor dir im Tempel stehn, Sieh herab auf ihre Schmerzen Und der stummen Blicke Flehn; Wittwen, Waisen, Arme tröste, Gottes Sohn, der sie erlöste; Lindre der Gefangnen Ketten, Ach erbarm dich ihrer Schmach, Wenn sie in den Tempel treten, Und die Fesseln rasseln nach: Stärke, die in Finsternissen Deinen Sabbath feiern müssen. Wenn wir unsre Händ' erheben Für den Fürsten, für das Land, Für der treuen Bürger Leben, Für die Werke deiner Hand, Und für Jesu Christi Glieder, Sende dann Erhörung nieder. Wenn wir Vaterunser beten Für des kranken Bruders Qual, Der mit bangen Seelennöthen Sieht hinab ins Todesthal; Ach! so laß auf unser Flehen Seine Qual vorübergehen! Bis wir alle hingelangen Hin zu dir, o Lebensfürst, Wo du von der Deinen Wangen Alle Thränen trocknen wirst: Wo wir, Engel Gottes, euern Großen Sabbath mit euch feiern.