Polen Da irrt Polonia Mit fliegendem Haare, Mit jammerbleichem Gesichte, Ringt über dem Haupte Die Hände. Große Tropfen Hangen am Auge, das bricht Und langsam starrt – und stirbt, Doch sie stirbt nicht! Versagt ist ihr des Todes Trost. Sie fährt auf, schwankt und sinkt Nieder an der Felsenwand Und schreit: ach meine Kinder, Wo seid ihr? Ausgesät In fremdes Volk und hülflos. O Sobieski, großer Sohn, Wo bist du? schau herab! Hörst du nicht am Arme Deines tapfern Volks die Fessel rasseln? Siehst du nicht den Räuber Aus Wäldern stürzen Und dein Land verwüsten? – Ach der Greis versammelt seine Kinder, Seine Enkel um sich her Und zückt das Schwert und würgt sie nieder. Sterbt! so spricht er wüthend, Was ist ein Leben ohne Freiheit? Ha, er rollt die offnen Augen, Durchstoßt die Brust und sinkt Auf seiner Kinder Leichen nieder. – So klagt Polonia.