Meiner Julie O Julie, mein Ebenbild, Nur sanfter noch, und nicht so wild; An jeder Engelanmuth reich, An Großgefühl dem Vater gleich. O Julie, bedaure mich; Denn ach! wie schwer entbehr' ich dich! Dem Lämmlein gleich hüpfst du nicht mehr Um deinen armen Vater her. Du hemmst nicht mehr mit deinem Kuß Der Thränen mächtigen Erguß, Und scheuchst mit deinem Lächeln nicht, Den Gram von meinem Angesicht. O Julie, wann kommt die Zeit, Daß ich mit Vaterzärtlichkeit Erst an mein Herz dich drücken kann? Ich armer, ich gefangner Mann. Wann lenk' ich deiner Stimme Ton Am goldbezognen Pantalon, Und lehre dich mit Saitenklang Den deutschen herzlichen Gesang? Der Welsche girrt , der Franzmann eilt Durchs Labyrinth der Tön' und heult , Der Deutsche aber fühlt und singt, Daß sein Gesang das Herz durchdringt. O Julie, wann kommt die Zeit, Daß ich mit Vaterzärtlichkeit Erst an mein Herz dich drücken kann? Ich armer, ich gefangner Mann!