Der Bauer in der Ernte Ihr Buben, frisch ins Feld hinaus, Es winken uns die Aehren. Wir wollen auf dem Acker draus Den lieben Hergott ehren. Hört, wie der Schwalbe Lied so fein Auf unsrer Rinne klingt, Und wie dies kleine Vögelein So wunderlieblich singt. Da schaut einmal die Halmen an, Von tausend Aehren trächtig, Und so viel tausend Körnlein dran; Wie ist doch Gott so mächtig! So gülden, wie mein Korn, ist nicht Des kleinen Jörgleins Haar. Jetzt glaub' ich, was der Pfarrer spricht, Ich seh's ja, es ist wahr. Ach seht nur doch, an jenem See – Da plappern sie, die Störche! – Und über mir in blauer Höh' Da singt die kleine Lerche. Sie schüttelt von den Flügelein Den Thau auf meinen Hut Und singt mir in das Herz hinein Bei meiner Arbeit Muth. Wie ist der Morgenwind so kühl! Er schüttelt von den Aehren Die bösen Würmer, die oft viel Von unsrem Brod verzehren. Die Wachtel sitzt in meinem Korn; Mein Pommer stiert sie auf; Er springt ihr nach und schnappt im Zorn Umsonst nach ihr hinauf. Die Wölklein ziehen über mir, Wie Lämmlein, still vorüber; Du guter Gott! wie dank' ich dir, Mir gehn die Augen über. Er, der mein Haus mit Trank und Brod, Der mir mein Vieh erhält; – So gut, wie unser lieber Gott, Ist halt nichts auf der Welt. In einem Orte, weit von hier, Wie wird's da werden theuer! Der Hagel fiel, man sagt' es mir, So groß, wie Hühnereier. Die guten Leutlein dauern mich In ihrer großen Noth; Gott weiß, mit ihnen theilte ich Den letzten Bissen Brod. Hellt stell' ich einen Feirtag an, Den lieben Gott zu preisen; Dort kommt ja mein Gevattermann, Der singt nach allen Weisen. Gelt, Weibchen, gelt, du singst mit mir? Ihr Buben, lobet Gott! Nun, G'vattermann, so singt uns für: Nun danket alle Gott!