1129. Die Wallfahrtskirche Allersdorf. Mündlich. Unweit Abensberg, auf einer Anhöhe am rechten Ufer der Abens liegt die Wallfahrtskirche Allersdorf, von deren Ursprung uns alte Sage berichtet. Eine Gräfin Babo, verehlicht an einen der zweiunddreißig Söhne des Grafen Babo von Abensberg, habe mit demselben zwanzig Jahre hindurch in unfruchtbarer Ehe gelebt. Darüber tief betrübt habe die Gräfin eines Tages aus dem Erker ihres Schlosses in Abensberg einen Pfeil abgeschossen und sich verlobt: an jener Stelle, wo dieser Pfeil niederfalle, zu Ehren der heiligsten Mutter Gottes eine Kirche bauen zu lassen, vertrauend, daß Gott sie alsdann mit einem Leibeserben beglücken werde. Alsogleich sei mit dem Bau der Kirche auf jener Stelle, wo der abgeschossene Pfeil gelegen, begonnen worden, und habe die Gräfin eigenhändig Steine zum Grundbau zugetragen. Dafür sei die fromme Stifterin der Kirche nicht nur mit Einem Leibeserben sondern mit sieben ehelichen Nachkommen gesegnet worden, auch habe sich seitdem unsere Frau von Allersdorf in allen Kindsnöthen absonderlich hilf- und gnadenreich erwiesen.