590. Das segnende Christkind vom Kreuzberge bei Schwandorf. Von einem Ungenannten. Der schnelle Abzug der Franzosen nach der Niederlage bei Deining (1796) veranlaßte die Sage. Denkwürdigkeiten aus Bayern, Sulzb. Kal. 1844. Durch's weite Lager flammt und brennt Rings Feuer in der Nacht; Geschäftig ist jed' Regiment, Denn Morgen geht's zur Schlacht. Und roth im rothen Widerschein Schaut in des Lagers Näh' Zum Lager eine Kirch' herein Von stiller Bergeshöh', Marien ist die Kirch' geweiht Seit lieber langer Zeit, Und glaubensvoll sucht da im Leid' Sich Trost die Christenheit. Denn wundervoll und hülfereich Wohnt Gottesmutter da, Und ist mit Tröstung alsogleich Stets frommen Menschen nah'. Zum nahen lichten Kirchlein schau'n Jetzt auch die Krieger hin, Und wunderbares Gottvertrau'n Erwärmt den kalten Sinn. Behend sieht man vor Einem Zelt Ein Korps auf seinen Knie'n, Und Mann an Mann schaut frommbeseelt Zum heil'gen Berge hin. »Du Schutz der Frommen,« rufen sie, – »Wir kennen Deine Macht! Beschirm' uns gnädig morgen früh In dem Gewühl der Schlacht!« Und sieh! in hellem Schimmer naht Maria sich dem Schwarm; Schwebt licht herab den Bergespfad Das Christkind in dem Arm'! Und's Kindlein streckt die kleine Hand Hold lächelnd über's Feld Und segnet still das traute Land Und jedes Kriegerzelt. Und Morgens schlagen sie die Schlacht Mit reger rascher Wehr, Und all des Feindes Stolz und Macht Ist Abends nimmermehr.