888. Der Jungfrauenbüchel bei Igling. Mündlich. Im vierzehnten Jahrhunderte wohnten drei Fräulein von einem adelichen Geschlechte, genannt die »Heilräthinnen« am Hügel zwischen dem Schlosse Igling und dem Dorfe Oberigling in einem besonderen Hause. Diese Fräulein, von denen man sagt, daß sie viel Vermögen besessen, waren die Gutthäterinnen nicht bloß der beiden Dörfer Unter- und Ober-Igling, sondern der ganzen Nachbarschaft, indem sie allenthalben die Armen unterstützten und Gutes thaten, so weit sie konnten. Insbesondere sollen ihnen die zwei genannten Gemeinden, welche den Namen Igling führen, ihre Holztheile und andere Gemeindegründe zu verdanken haben. Zur Dankbarkeit setzte ihnen die Gemeinde einen Jahrtag ein, welcher noch gehalten wird. Der Hügel aber, an welchem diese reichen und wohlthätigen Fräulein wohnten, erhielt zum Andenken an sie den Namen »Jungfrauenbüchel.«