372. Ehmannsschlegel zu Mosbach. Von Schöppner. – Mosbach, Dorf Ldgr. Feuchtwang an der Wörnitz. Vat. Mag. München 1841, S. 30. Dieselbe Sage vom Dorfe Kühnhard am Schlegel, Panzer S. 252. Zu Mosbach steht ein Baum von alten Zeiten her, Daran ist aufgehängt ein Schlegel groß und schwer. Ich kam des Weges auch und sah die seltne Birne, Da wurde Deutung mir von einer Bauerndirne. Es schlug in diesem Ort vor Zeiten eine Frau Den Rücken ihres Mannes in bösem Eifer blau. Darob erhub sich bald gerechteste Empörung, Es kam im ganzen Dorf zur rasenden Verschwörung. Doch nicht dem Weibe galt's, das dessen sich vermaß, Vielmehr dem Helden, der sein gutes Recht vergaß. Man zog vor Hansens Thür mit Witz und Schelmenworten Und hing dem frommen Mann den Schlegel an die Pforten. Das ging dem Armen doch zu Herzen und er bat Mit reuevollem Sinn die Bauerschaft um Gnad'. Da ward ihm auferlegt zu ziemender Kasteiung Und seiner Sündenschuld genügender Verzeihung: Sofort das ganze Volk für großes Aergernuß Zu sänftigen mit Brod und Bier im Ueberfluß. Mit Freuden zahlte Hans die Zeche für die Flegel Und von der Thüre wich der ärgerliche Schlegel, Und hing von selber Stund' an einer Linde Stamm Zur Pflichterinnerung für jedes Ehelamm. O daß doch allerwärts der Zauberschlegel hinge Und daß es jedem Hans wie dem zu Mosbach ginge.