784. Der Künigenbrunnen im Elsavathale. Von Ph. Will. Weh' Dir! Was irrest du O Königin! in Waldesdunkeln Ohn' Rast und ohne Ruh' Bis heiter die Gestirne funkeln? Den treuen Ehgemahl Entriß der Tod in blut'gen Schlachten, Die lieben Söhne all' In Feindes Kerkern hilflos schmachten. Ach keine Thräne netzt Das trockne Aug' und löst die Schmerzen, Und keine Lindrung letzt Die kranke Stelle in dem Herzen. »O Kön'gin! eile schnell, Zu baden dein vertrocknet' Auge. Klar rieselt dort ein Quell Der Rettung hinter'm grünen Strauche.« Die arme Kön'gin eilt, Das Aug' zu baden, rasch besonnen. Dort, wo der Wald sich theilt, Dort sprudelt hell der Rettungsbronnen. Sie labt das Aug', es fließt Die Thrän', es heilt des Herzens Wunde. Der Bronnen aber ist Der Kün'genbrunnen bis zur Stunde.