7. Der Fastnachtdienstag ist eine kritische Zeit für die Hennen. An diesem Tage müssen sie Manches über sich ergehen lassen, damit sie nicht im Laufe des Jahres verlegen, oder gar von Fuchs und Hacht gefangen werden. Am Morgen vor Sonnenaufgang tragen die Weiber das Kehricht auf des Nachbars Düngerhaufen, ungesehen und ungeredet; wenn dann die Hennen auch des Nachbars Mist durchstöbern und zerzausen, so haben sie doch den Geruch vom Kehricht und kehren heim um zu legen. Ebnat. Ehe die Sonne aufgeht, breitet die Bäuerin ihr Fürtuch vor die Thürschwelle hinaus, legt drey Bröcklein Brod in heilig Dreykönigwasser getränkt darauf und jagt die Hennen darüber, so verlegen diese nicht. Ebnat. Um Velburg sucht man Hasenpobel, zerreibt ihn und gibt ihn den Hennen, damit sie das ganze Jahr legen, aber auch nicht verlegen. In Tiefenbach schlagen die Weiber an diesem Tage die Hennen auf den Schweif, damit sie in diesem Jahre viel Eyer legen. Was eine rechte Oberpfälzerin ist, rührt am Fastnachtdienstag gewiß keine Nadel an; durch ihr Nähen würden die Hennen in der Art vernäht, daß sie nicht mehr legen könnten; dieser Gebrauch geht bis Gefrees hin.