3. Hexen bannen heißt: sie kommen machen oder vertreiben; jenes, damit man sich an ihnen räche, dieses, damit man sich ihrer erwehre. Beydes wird auf geheimnißvolle Weise erwirkt. Einer reinen Jungfrau gegenüber hat sie keine Macht; ebenso da nicht, wo drey Lichter brennen; denn da ist eine Braut im Hause. Neuenhammer. Sie muß auch vor dem entweichen, der Segelbaum in der Tabakspfeife hat. Ebendort. Wer hinter einer Hexe in deren Fußstapfen tritt, tritt ihr jedesmal auf den Fuß und macht damit, daß sie sich zu erkennen gibt. Waltershof. Ist die Hexe im Hause, so bannt man sie, indem man zwey Gabeln kreuzweise in den Tisch steckt; auch steckt man zwey Schleissen kreuzweise vor die Thürschwelle und zündet sie an, so verbrennt sich die Hexe beym Ein- oder Ausgehen den Rock und muß am andern Morgen erscheinen. Oder man stellt den Besen verkehrt hinter die Thüre, oder legt den Laib Brod im Schube auf die schwarze Rinde und läßt den Anschnitt herausschauen, oder man sticht gleich mit dem Messer in den Laib, wobey die Hexe jeden Stich empfindet und zu schreyen anfängt. Ein alter Arzt zu Bleistein hatte folgendes Mittel: er kochte im Wirthshause Brey, schüttete Etwas noch daran und stellte die Pfanne hinter das Essiggeschirr auf die Bank. Dann kamen die Hexen des Städtchens eine nach der andern um Essig, setzten sich auf die Bank und strupften rücklings etwas Brey aus der Pfanne. So erkannte man sie.