2. Um Falkenstein geht die Dirn unter Gebetläuten an einen Baum und schüttelt ihn; bewegt sich die erschütterte Luft dahin, wo der Geliebte wohnt, heiratet sie ihn in diesem Jahre. Bei Waldmünchen wirft sie am Thomas-Abende nach Gebetläuten oder um Mitternacht einen Prügel auf einen Baum, gewöhnlich einen Apfelbaum, und spricht dabei: Hunderl, ball, ball, Ball üba neiñ Mal (Meilen), Ball übas Land, Wau meiñ feins Liab wahnd. Wo nun ein Hund zu bellen beginnt, heiratet sie hin. Gleiches Verfahren gilt auch in der Walburgisnacht. Da auf dem Lande Alles während der Nacht ruhig ist, hört man leicht das Bellen der Hunde. Dagegen gehen die Dirnen um Waldthurn Abends in den Garten und sprechen: Vor mir Tag, Hinter mir Nacht, Daß mich Niemand sehen mag. Dann schauen sie sich nach einem glatten Stäbchen um und werfen es in die Aeste des Apfelbaumes. Bleibt es hängen, kommt der Freyer noch in diesem Jahre, und das gleichzeitige Bellen der Hunde zeigt die Richtung an, wo er herkommt. Wieder um Treffelstein wird ein Schuh um Mitternacht über den Apfelbaum im Garten geworfen, und zwar dreymal, wobey der Spruch ähnlich lautet: Schöygerl I wirf di, Wirf die übarn Bam, Hundarl ball, Ball übas Land, Sag wau meiñ feins Liab wahnd.