16. Eine Kindbetterin in Neukirchen B. hatte nach Mitternacht ihr Kind gerichtet und betete; da hörte sie es an sich rauschen, bald fühlte sie es am rechten Arme, und endlich begann es zu drucken. Während sie eben erst wach war, schlummerte sie doch während des Druckens ein. In der zweyten Nacht hörte sie es kurz trappeln wie einen Gaisbock; die Wöchnerin hatte sich aber auf die rechte Seite gelegt, die Füße übers Kreuz. Nicht lange, so packte es sie an der Schulter ganz fest, um sie auf die andere Seite zu bringen. In der dritten Nacht hörte sie es wieder kommen. Diesmal nahm sie ein weisses Tuch, welches sie zu diesem Zwecke bereit hielt, und warf es hin mit den Worten: »Drud, komm morgen!« Am andern Morgen in aller Frühe kam eine alte Wittfrau im Unterrocke, ganz zerrauft und verlegen, und verlangte, ihren Stagel (Stahl vom Bügeleisen), zu hitzen. Die Mutter ließ es aber nicht zu, denn so sie es gethan hätte, würde die Drud ihr wieder angekonnt haben.