§. 5. Gewitter. 1. Wenn ein starkes Gewitter losbricht, werden sogleich die Fensterflügel aufgemacht, damit, falls etwa der Donnerkeil hereinkäme, dieser Luft habe, um wieder hinaus zu fahren. Rötz. Auf dem Herde macht man Feuer und wirft drey Palmkätzchen, geweiht am Palmsonntage, hinein – Fronau, Oberbernried – oder legt zwey geweihte Palmzweige kreuzweise auf das Feuer – Fronau. So kann das Wetter nicht schaden von dem Augenblicke an, wo der Rauch aus dem Schlot ausgeht. Neustadt. In der Stube brennt man Lichtmeßwachs. Rötz. Zu Falkenstein wirft man drey Palmmutzerln, die geweiht seyn müssen und noch höhere Weihe erhalten durch Eintauchen in Weihwasser, dem Wetter entgegen, wodurch dieses genöthiget wird, abzuziehen. Man spritzt Weihwasser auf den Hof. Oberbernried. Auf den Tisch legt man drey geweihte Palmkätzchen, zwey überecks gegen die Thüre, eines in die Mitte. Ebendort. Beym Anzuge eines Gewitters werden unter Anrufung der heiligen Dreyfaltigkeit mit einer Hacke drey Kreuze vor dem Stadel und der Hausthüre in den Boden geschlagen. Falkenstein.