5. Auf dem Höhenhofe, Landgerichts Waldmünchen, heiratete der Bauer. Die Bäuerin aber ging alle Nacht aus dem Bette und blieb mehrere Stunden aus. Von Eifersucht getrieben, ging er ihr einmal nach und sah, wie sie immer grad aus ging bis zu einem Walde, der etwa eine Stunde vom Hofe entfernt war, dort einen Baum in die Arme nahm und eine Zeit lang druckte, dann aber wieder nach Hause kehrte. Er folgt ihr nun öfter nach, und weil sie immer dasselbe that und zwar am nämlichen Baume, ließ er den Baum fällen und in den Hof fahren, damit die Bäuerin nicht mehr so weit zu gehen brauche. In der nächsten Nacht blieb er indessen zu Bette, da er unwohl und überdieß der Meinung war, daß die Frau ohnehin nicht lange ausbleiben könne, weil ja der Baum im Hofe liege. Die Bäuerin aber kam nicht, und wie es Tag wurde, stand der Bauer, den es nicht mehr ruhen ließ, auf, um nach zu schauen. – Da lag die Bäuerin tod auf dem Baume; sie hatte so lange drucken müssen, als sie vorher zum Hin- und Wiedergehen gebraucht hatte, und sich daher zu Tode gedruckt. Dieselbe Sage geht um Fronau: nur ist es hier ein Stein, an welchem sich die Bäuerin in der achten Nacht tod gedruckt hatte.