§. 30. Geisterhafte Thiere. 1. Gar oft gehen Geister in Gestalt von Thieren um; es sind theils Seelen von Verdammten, theils Arme Seelen: doch weisen grössere Thiergestalten oder wilde Thiere mehr auf Erstere. Geschieden hievon müssen aber werden die Geister von Thieren, welche gar oft sich zeigen, und wie ich vermeyne, auf jene heiligen Thiere zurückgeführt werden müssen, die ihrem Gotte an bestimmter Stelle ernährt wurden, um später als Opfer zu fallen, oder, wenn man will, als Symbol der Gottheit, so an der Stelle ihrer Verehrung fand, zu gelten hatten. Ich habe schon früher, da wo von den Hoyen die Rede war, an das Umgehen von Pferden und Rindern die Erinnerung alten Götterdienstes geknüpft. Das Volk faßt sie auch in einem ganz eigentümlichen Sinne auf: es trennt sie scharf von den Verdammten oder Armen Seelen, ohne einen Grund hiefür zu benennen. Höchstens vernimmt man, es sey der Teufel selber, der sich so zeige.