5. In Bruck auf der Regensburgerstrasse war ein rechter Frevler, der an Nichts glaubte. Zu ihm kam alle Tage eine Alte hutschen, und weil sie schon hundert Jahre auf dem Rücken hätte und daher bald abfahren müsse, forderte er sie auf, nach ihrem Tode zu kommen und ihm zu sagen, wie es denn in der anderen Welt ausschaue. Sie war kaum verstorben, so hörte man schon auf dem Boden des Frevlers Korn einfassen und den Metzen hin und wieder werfen. Dem Manne war dieses unangenehm und er ging mit Licht und Axt die Treppe hinauf, während er immer fassen hörte. Als er aber die Thüre öffnete, that er einen Schrey, fiel die Stiege herunter und brach den Arm. Auf dem Boden aber wurde Alles in Ordnung befunden. Von nun an trat die Alte als schneeweisser Geist und wie Papier rauschend drey Nächte vor das Bett des Kranken, und gab sich zu erkennen, mit den Worten, er möge ja nicht mehr freveln und die Menschen zum Versprechen verführen, daß sie nach dem Tode sich zeigen werden; sie habe ihre Zusage halten müssen und der Weg sey ihr härter angekommen, als wenn sie auf Disteln und Dornen gegangen wäre; es werde jenseits gar strenge genommen.